Sandra Bubendorfer-Licht

Heimische Wirte: "Neustart steht und fällt mit der Impfung"

FDP-Bundestagsabgeordnete Sandra Bubendorfer-Licht im Gespräch mit Konrad Schwarz, Altöttinger Kreisvorsitzender des Hotel- und Gaststättengewerbes (DEHOGA) und Seniorchef des Gasthof Schwarz in Hohenwart (Mehring)

MEHRING (28.01.2021) – Mehr als fünf Monate Lockdown haben das Hotel- und Gastgewerbe im letzten Jahr belastet, der Blick geht nur vorsichtig nach vorn: „Ein Neustart steht und fällt mit der Impfung“, sagte Dehoga-Kreisvorsitzender Konrad Schwarz im Gespräch mit der FDP-Bundestagsabgeordneten Sandra Bubendorfer-Licht kürzlich in Mehring-Hohenwart.

Der Hotel- und Gaststättenverband wünscht sich laut Schwarz eine echte Perspektive für die Betriebe und deren Mitarbeiter. „Eine überstürzte Öffnung bringt uns nichts, wenn wir gleich wieder in den Lockdown müssen“, betonte Schwarz. Ein offenes Gastgewerbe und Pandemiebekämpfung stünden nicht im Widerspruch. Die Hotel- und Gastronomie hat laut Schwarz zur Corona-Pandemie eines der besten Hygienekonzepte entwickelt:

Mindestabstand, Zugangskontrollen, Kontaktermittlungslisten, Desinfektion. „Mehr kann man nicht machen“, sagt Schwarz.

Konrad Schwarz hatte von 1979 bis ins Jahr 2020 zusammen mit seiner Frau Hermine den traditionsreichen Gasthof Schwarz in Mehring-Hohenwart zwischen Altötting und Burghausen geführt. Seitdem leitet Tochter Sandra das 3-Sterne-Hotel mit 28 Fremdenzimmern. Zusammen mit der traditionellen Hausmetzgerei und einem Catering-Service beschäftigt das Unternehmen rund 30 Mitarbeiter. Mit Essen to go bleibt die Küche auch während der Corona-Pandemie am Laufen. Auch wegen der Mitarbeiter. Drei Auszubildende in der Küche und eine Hotel-Azubine müssen die Zeit des Lockdowns überbrücken. „Der praktische Unterricht in der Berufsschule geht ab, der theoretische Online-Unterricht funktioniert aber sehr gut“, betont der Dehoga-Kreisvorsitzende. Zur Vorbereitung auf die Prüfung sollte der normale Schulbetrieb möglichst schnell geöffnet werden. „Als Zeichen der Verbundenheit“ werde in seinem Hause der Personalstamm gehalten, bis der Betrieb wieder neu anlaufe.

„Werden die Berufsbilder der Branche unter der Pandemie leiden und in Zukunft weniger attraktiv sein“, fragte Sandra Bubendorfer-Licht. Konrad Schwarz hält die Berufe in der „besonders gebeutelten Branche“ generell für attraktiv. Die Pandemie sei kein Maßstab. Berufe in der Gastronomie bieten nach wie vor eine vielfältige Chance.  „Die Freude am Kontakt mit Gästen oder das Bereiten von Speisen werden weiter eine interessante Herausforderung bleiben.“  Zudem biete die Branche über die 450-Euro-Jobs Möglichkeiten zum Zusatzverdienst.

Schwarz sieht das Überleben der Betriebe in der Region mit Besorgnis.

Für Betriebe, die keinen Nachfolger finden, kein Zukunftskonzept vorweisen oder einen längeren Investitionsstau aufholen müssen, werde es schwierig. Der DEHOGA-Kreisvorsitzende hofft, dass die Politik eine dauerhafte einheitliche Mehrwertsteuer von 7 Prozent über den Juni 2021 hinaus auf den Weg bringt. Die Wettbewerbsfähigkeit der arbeitsintensiven Gastronomie bedarf dieser Stärkung. Gegenüber dem Lebensmitteleinzelhandel, der seine Angebote zum Mitnehmen mit 7 Prozent besteuert, muss die Gastronomie für Speisen im Restaurant 19 Prozent berechnen. Essen sollte steuerlich gleichbehandelt werden, unabhängig von der Art der Zubereitung und des Verzehrortes, betont Schwarz.

Die FDP-Bundestagsabgeordnete Sandra Bubendorfer-Licht unterstützt diese Forderung des Hotel- und Gaststättenverbandes. Schon die Senkung der Mehrsteuer im Hotelbereich, für die sich die FDP viel Spott anhören hat müssen, sei richtig gewesen. Die Steuersenkung habe viele Investitionen nach sich gezogen, so die Abgeordnete.